Jubiläumstörn 2013 -2014,  SY HEIDE-WITZKA

Der Golf des Löwen…Nomen est Omen

Aktueller Standort der HEIDE-WITZKA: +43° 28′ 4.34″, +4° 25′ 36.08″

Oft und absolut fälschlicherweise wird die Küste westlich von Marseille als Golfe du Lyon bezeichnet und in Beziehung zu der bekannten Stadt an den Ufern der Rhone gebracht. Mit Lyon hat der Golf du Lion nur insoweit zu tun, als dass er die Fallwinde, die enorme Geschwindigkeiten annehmen könne, an Lyon vorbei das Rhonetal entlangjagen und, je nach Situation, im Mündungsbereich nach Osten abdrehen und dann als bekannter MISTRAL für Ungemach sorgen. Oder aber im anderen Fall sich weiter in Richtung Süden aufs Meer ausbreiten und dort ihr Unwesen treiben. Nein, wörtlich und sinnhaft übersetzt ist der Bereich westlich von Marseille der „Golf des Löwen“. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt.

Und das war die Route des heutigen Törns, der die HEIDE-WITZKA von Marseille, vorbei an Fos-sur-Mer (dort liegenden meist hunderte von Tankschiffen auf Reede) bis in die Carmargue.

Marseille-Sainte Marie de la mer

Genauer gesagt, sie liegt hinter der Mole sicher vertäut im Yachthafen und wird dort morgen wohl auch liegenbleiben.

Saint Marie de la mer

(Les) Saintes-Maries-de-la-Mer ist eine Gemeinde mit 2296 Einwohnern (Stand 1. Januar 2010) im französischen Département Bouches-du-Rhône, einem Teil der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur; Sitz der zuständigen Unterpräfektur des Arrondissements ist Arles. Da zu der Gemeinde weitläufige Naturschutzgebiete an der Rhônemündung gehören, hat sie bei einer Fläche von 374,6 km² eine selbst für französische Verhältnisse außerordentlich geringe Bevölkerungsdichte (6,6 Ew./km²). Sie liegt im Regionalen Naturpark Camargue. Dieser Ort in der Landschaft Camargue ist ein alter Wallfahrtsort, der heute stark durch den Tourismus geprägt wird.

Bei unserem Gespräch am gestrigen Abend haben Thomas und ich noch mal unsere Wetterinformationen verglichen. Wie schrieb ich noch: „Perfektes Segelwetter“! Ich ziehe hiermit meine Aussage von gestern mit dem tiefsten Ausdruck des Bedauerns zurück.
Es ist ja nun nicht so, dass ich es nicht gewusst habe. Schon im Vorwege habe ich mit Thomas über die Unabwägbarkeiten dieses Revieres gesprochen. Ich kannte die Gegend schon von früher. Aber das es gleich so kommen mußte, dass wusste ich natürlich auch nicht.

Aber das, was unsere tapfere Crew, noch gebeutelt von den Wirren der Anreise, das lässt uns bei unserem abendlichen Telefongespräch übereinstimmend nur die Aussage treffen: „Es kann nur besser werden!“.

Zitat von Skipper Thomas: „Boah, was sind wir im Ar…. . Knapp 40 Meilen, beständig 7 BF aus Nordwest, vielen Böen bis 9 BF. Was eine Knüppelei. Wir liegen hier hinter der Mole und die Gischt knallt über die Steine, das ist eine wahre Wonne. Ich glaube, morgen machen wir einen Hafentag!“

Wir haben unsere kleine Lagebesprechung recht kurz gehalten, man merkte dem Skipper an, dass er wirklich vom Tag geschafft war.

Trotzdem die unvermeidliche Meldung an den Bootsmann: Keine Schäden, alles funktioniert