Marseille…und nun auch mit Gepäck
Der aktuelle Standort der HEIDE-WITZKA: 43° 17 36 N, 5° 22 12 E
Soben mit Thomas, dem Skipper der zweiten Crew gesprochen. Die Stimmung an Bord ist gut, nachdem nun gerade eben (18.00 Uhr) das verlustige Gepäck von der Airline direkt bis zum Yachthafen nachgeliefert wurde.
Erster Hinweis von Thomas an alle Nachfolgecrews (aus leidvoller eigener Erfahrung): Nehmt auf alle Fälle die grundlegenden Dinge und ein Survival-Pack mit den wichtigsten Dingen mit ins Handgepäck.
Die Odysee, die ich ja gerüchteweise schon auf dem Buchholzer Stadtfest gehört hatte, stellte sich im Detail wie folgt dar:
Abflug pünktlich wie geplant am Samstagmorgen von Hamburg nach Brüssel, dort sollte es nach minimalem Auftenhalt weitergehen, um eigentlich geplant gegen 11.00 Uhr in Marseille anzukommen. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen verschob sich in Brüssel alles, der Flieger hob dann aber doch ab, um auf direktem Kurs nach Prag zu gehen. Nach einer Zwischenlandung in der oft so bezeichneten GOLDENEN STADT, deren Reiz sich dem Segler aber nicht gänzlich erschließt, insbesondere wenn man auf dem Weg nach Marseille ist, ging es dann letztlich doch in Richtung Süd-Frankreich. Das Gepäck der Crew langweilte sich derweil in Brüssel, quasi herren- und orientierungslos.
In der kurzen Nacht nach dem Stadtfest (es war für 03.30 Uhr Aufstehen angeordnet, um rechtzeitig zum Flughafen zu kommen) kam die erforderliche Entspannung deutlich zu kurz. Der Flugverlauf sollte ebenfalls nicht zur Entspannung beitragen, da war es dann schon letztlich egal, ob die Crewmitglieder etwas „streng rochen“. Kosmetikartikel und Wechselklamotten langweilten sich ja bekanntlich in Brüssel.
Umso herzlicher war dann die Begrüßung durch die „alte Crew“ an Bord der HEIDE-WITZKA“, Rudi und seine Mannen haben selbstverständlich gewartet, um eine vernünftige Übergabe vornehmen zu können. Von dem daran anschließenden gemeinsamen Abend (so wurde es von Thomas bezeichnet) sind mir keinerlei Einzelheiten zugetragen worden, wir gehen aber sicher davon aus, dass die Crews von den Ereignissen so mitgenommen waren, dass sie nach kurzer Einnahme eines Mineralwassers in die Kojen krabbelten.
Bedingt durch das Verweilen des Gepäckes in Brüssel, war der heutige Tage geprägt durch Telefonate mit der Fluggesellschaft. Einzuräumen brauchte man nichts, weil es war ja nichts da. Also nutzte man den Tag zum Einkaufen und zu einem kurzen Probeschlag in der Bucht von Marseille, vorbei auch dem berüchtigen Chateau d ´Yves, der berühmten Gefängnisinsel, auf der der Graf von Monte Christo gefangen gehalten worden sein soll. Zumindest ist das so in der Literatur nachzulesen, die Insel selber existiert tatsächlich, für alles andere kann ich nicht garantieren.
Einen Blick auf den alten Hafen von Marseille bekommt Ihr von einer Webcam eines Hotels hier.
Morgen früh, so Thomas, will man früh auslaufen und so weit wie möglich in Richtung Canet-Plage kommen. Die Wetterprognosen sprechen übereinstimmend für perfektes Segelwetter, tagsüber für die gesamt Woche immer um 25 Grad, dazu ein frischer Wind aus Nord-West. Eigentlich genial.
Und noch eine ganz spezielle Mitteilung der Crew an den Bootsmann: Segellatte und Mastrutscher sind montiert und funktionieren perfekt.