Batterie leer…was nun?
Die erfreuliche Nachricht zuerst: Die HEIDE-WITZKA ist heile und mit gesunder und vollständiger Besatzung in Point a Pitre auf Guadeloupe angekommen und liegt fest am Steg.
Heike und Reinhard dürfen (müssen) nach 4 Wochen morgen nach Europa zurück, Kommodore und Ingrid verbringen noch zwei Tage in einem Hotel in der Nähe des Hafens. Was, so Volker, sicherlich der gefährlichste Teil der Kreuzfahrt sei, denn sehr vertrauenderweckend sehe das online gebuchte Hotel in der Realität nicht wirklich aus.
Soweit die aktuelle Lage, nun aber zurück zur Überschrift:
Warum die Starterbatterie nun leer war, kann niemand sagen. Oder will niemand sagen. Auf alle Fälle gab sie nicht mehr genügend Energie her, um den Motor der HEIDE-WITZKA mehr als ein Räuspern zu entlocken. Aber mal ganz ehrlich: Bei den Temperaturen hätte ich die Arbeit auch verweigert, wozu hat das Schiff eigentlich Segel?
Egal, der Motor war nun mal nicht zum Anspringen zu bewegen, einfach nicht genug Saft da. Guter Rat wäre teuer, wenn nicht der Bootsmann vorgesorgt hätte und einen Generator vor Beginn der Reise an Bord geschafft hätte. Den hat die Atlantikcrew zwar nie gebraucht, aber es war halt gut zu wissen, dass es ihn gibt, den Generator.
Um mittels des eben beschriebenen Generators die weiter oben ebenfalls beschriebene leere Batterie mit einer gewissen Grundspannung zu versehen, um den noch weiter oben beschriebenen Motor durch entsprechende Stromzufuhr zum Starten zu veranlassen, muss man den Generator zum Laufen bringen. Dazu braucht man Benzin……
Nun, Benzin hat es an Bord nicht, weil das Benzin aus mir nicht bekannten Gründen durch Hinzufügen von Öl zu einem Gemisch umfunktioniert wurde, damit dieses nun den Außenborder des Dingis antreibt. Ich ging zwar bislang davon aus, dass es sich bei dem Aussenborder um einen Viertakter handelt, der kein Gemisch braucht, aber was weiß ich Schreiberling denn schon.
Nun hatte es keinen Strom und kein Benzin an Bord, um den Strom herzustellen. Aber immerhin einen Generator.
Die Crew begab sich also auf die Suche nach Benzin. Nachdem nun ein geeignetes Behältnis gefunden wurde, suchte man eine nicht gerade nahgelegene Tankstelle auf, um dort die Auskuinft zu erlangen, dass Benzin heute alle wäre. Ausverkauft, nix mehr da, weg….wie man es wendet und dreht, es gab kein Benzin.
Nach Erhalt dieses abschließenden Bescheides hinsichtlich der Versorgungslage begab sich die so gestresste Crew an Bord und ihrem Schicksal (hin). Dann eben nicht.
Neuer Tag, neues Glück……rechtzeitg aufgestanden und die immer noch nicht näher gelegene Tankstelle aufgesucht, und…Benzin käuflich erworben. (Der frühe Skipper fängt den Sprit….oder wie ging der Spruch noch?)
Ich will es abkürzen, um den Leser nicht zu langweilen: Ich soll den Bootsmann fragen, ob der Generator, der den Namen nur noch aufgrund der äußerlichen Konsistenz und seiner bauartbedingten Bestimmung verdient, noch mit nach Europa gebracht werden soll oder doch nicht besser in der Karibik entsrogt werden sollte.
Sebst größere Anstrengungen inklusive einer Teilzerlegung des Generators führten nicht dazu, diesen seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen, nämlich des Produzierens von elektrischer Energie. Angeblich, so lautet es aus den allgemein gut informierten Kreisen, bestand der Vergaser des Generators ausschließlich aus Rost. Ob das nun während der Atlantik-Überquerung passiert ist oder schon vorher so war, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Bootsmann würde sicherlich sagen, der war „so gut wie neu, wenn nicht besser“ als er ihn auf das Schiff geschafft hat.
Nähere Einzelheiten konnte ich aufgrund der schlechten Verbindungsqualität nicht erlangen, die Batterien sollen nun aber wieder voll sein und die Crew ist auf dem Weg, die Gegend zu Fuß zu erkunden.