Was ist rot und kostet 180.- €
Es handelt sich um den aus Kunstoff bestehenden Deckel des Tankeinfüllstutzens der HEIDE-WITZKA. Dieser, während des Tankvorgangs normalerweise gehalten von einen kleinen Kette, entledigte sich derselben und verabschiedete sich aufgrund der spezifischen Schwerkraft in Richtung Geröll, welches den Boden des Hafens von La Coruna in Nordspanien bedeckt.
Nun kann man trefflich über die Qualität der Kette oder die Frage, warum ein Kunststofftankdeckel nicht schwimmfähig hergestellt wird, streiten. Man kann das auch in Nordspanien in einem Hafen tun, aber bringen tut das alles nix, weil der Deckel muss drauf, denn Wasser und Diesel mögen sich zwar, aber ein solches Gemisch führt unweigerlich dazu, dass dir Maschine binnen kürzester Frist die weitere Arbeit verweigert.
Da die Funktionsfähigkeit der Maschine aktuell quasi existenziell wichtig ist (siehe vorstehenden Bericht zur Windsituation) blieb nix anderes über, nachdem eigene Tauchversuche aufgrund der 6 Meter Wassertiefe und der schlechten Sicht gescheitert waren, über die Hafenkommandatur einen professionellen Taucher zu engagieren. Eine solche Absicht erschien zumindest Zielführender als der zunächst angedachte Versuch, in La Corunia einen für unser Schiff passenden Tankdeckel zu finden.
Langer Rede Sinn: Der Deckel wurde gefunden, er ist wieder an Bord und die Hafenkommandatur um 180.- € reicher.
Nicht weniger kompliziert stellt sich die aktuelle Planung für die nächsten Tage dar. Die Wetterprognosen sind, gelinde gesagt, bescheiden und alles andere als günstig. Deswegen wird die HEIDE-WITZKA morgen aus La Coruna auslaufen und zunächst mal bei der, zumindest angesagten, Flaute die Nordspanische Küste in Richtung Frankreich entlang fahren. Und das wird sich wohl so fortsetzen, bis ein günstiges Wetterfenster gefunden wird, welches es erlaubt, die Biscaya in Richtung Brest zu queren. Wir dürfen gespannt sein.