Informationen zum „Fleettracker“
Mich haben in den letzten Tagen einige Mails von Lesern erreicht, die mir die Frage stellten, wie es denn möglich ist, mit einem Segelschiff mitten im Atlantik zu kommunizieren und zu wissen, wo genau sich das Schiff gerade befindet. Deswegen hier eine kurze grundlegende Erklärung, wie das funktioniert:
Die HEIDE-WITZKA ist mit einem Sender ausgerüstet, der von der Firma YELLOWBRICK gebaut und betrieben wird. Das Mitführen eines solchen Senders ist durch den Veranstalter der ARC vorgeschrieben. Das ganze ist kostenpflichtig, nicht billig und deshalb wird die Kommunikation zwischen dem Schiff und der SKB auf das notwendigste begrenzt.
Der YELLOWBRICK Sender ist ein robuster und selbstversorgender batteriebetriebener Sender, der überall auf der Erde funktioniert. Der Sender gibt alle kontinuierlich (ggf. alle 15 Minuten), seine Position an, die er mit Hilfe des GPS-Satelliten-Netzwerkes erhält. Er überträgt dann diese Position wieder über verschiedene Relaisstationen auf Server und von dort letztlich auf einer Online-Karte, die über den Fleettracker (Link siehe oben) angesehen werden kann. Die Übertragung wird über das so bezeichnete Iridium-Netzwerk realisiert. Iridium ist ein weltumspannendes Satellitenkommunikationssystem aus 66 aktiven Satelliten auf sechs Umlaufbahnen und zusätzlich einem oder mehreren Reservesatelliten pro Umlaufbahn. Ursprünglich waren 77 Satelliten für diese Satellitenkonstellation geplant; das System ist deshalb nach dem chemischen Element Iridium mit der Ordnungszahl 77 benannt.
Schematisch funktiniert das so:
Nachrichten über Iridium gesendet brauchen nur Sekunden, um die Server des Anbieters zu erreichen. Je nachdem, wie oft der Sender auf Sendung geht, reicht die Kapazität der Batterie bis zu 300 Tage.
Auf diesem Wege können wir jederzeit die genaue Position der HEIDE-WITZKA feststellen. Weiterhin werden Daten für Geschwindigkeit, zurückgelegte Strecke und die noch verbleibende Entfernung zum Zielpunkt übertragen. Und so ganz nebenbei kann man damit Emails übersenden. Dies allerdings kostenpflichtig und nicht billig, deswegen also Nachrichten von Bord nur einmal am Tag.