Jubiläumstörn 2013 -2014,  SY HEIDE-WITZKA

Südwärts…

31.10.2013 0800        Lat.:            31° 30, 486 N              Lon.;          8° 46, 465 W

Und immer ist ein Rüdiger dabei.

Rüdiger ist das Stichwort fuer ungewollte Begleitung, die schon einmal erwaehnte unterschiedliche Grenze zwischen Fremdenfreundlichkeit, Gastfreundlichkeit und Aufdringlichkeit. Am Ende moechten bisher alle Begleiter entweder  eingeladen oder entlohnt werden. Die vorgesehenen Dollars werden mit Erstaunen angenommen, Euro und MAD werden nachgefragt.

In Eassuviera wie in Safi faellt auf, dass nahezu jeder Marokkaner ein Eigengewerbe, zumeist Haendler hat. In den Gassen sind kleine Betriebsstaetten unterschiedlicher Handwerke zu sehen und jeder noch so kleine Raum wird genutzt.

Eassouira ist schon sehr alt , dieses gilt es noch einmal nachzuarbeiten.Heute dominieren in der Altstadt der schlechte Zustand der Bausubstanz sowie die Neubauten im Strandbereich. Der touristische Sektor wird, wie einige zu beobachtende Stadtfuehrungen verdeutlichen langsam entwickelt, hier gibt es noch einiges umzuserzen.

Abendessen heute mit Kuskus und Pizza, wobei der an Bord verbliebene Skipper von seiner Crew mit einer mitgebrachten Pizza verwoehnt wurde.

Der Sipper scheute den Weg ueber das Feuerloeschboot sowie die 2 meter senkrechter steigeleiter an der kaje.

2200 schicht im schacht, alles schlaeft einsam wacht…nur der schreiber dieser zeilen..

01.11.2013 0800        Lat.:            31° 30, 486N               Lon.;          8° 46, 465W

Eine Woche von zuhause.

Waehrend gestern noch rd 30 Heckfaenger den Hafen nahezu blockierten, sieht er heute sehr leer aus. In den fruehen Morgenstunden (Skipper halb fuenf) hat die armada den Hafen verlassen.Ein gutes Zeichen fuer unsere Abfahrt nach Agadir,

Nach passieren der vorgelagerten Schutzinseln Suedkurs mit 7 Knoten fuer die naechsten drei Stunden. Die Welle meint es gut mit uns, nur 2m und der Wind mit 4-5bf ermoeglicht gutes Segeln.

Nach diesen bisher wenigen Tagen auf der Heide-Witzka faellt jedoch auf, dass bisher wenig Komfort fuer die Positionenim Cockpit geschaffen wurde (oder wir haben es in den Packstellen an Bord noch nicht gefunden: Zwei Sitzkissen fuer die Besatzung und dann so dünn,  das haelt der dickste A… nicht aus. Auch die Sitzpositionen auf der Rueckbank am Rohr erfordert einen runden Rücken (Backstagen)und eine geringe Koerpergroesse. Ein Wort ist auch ueber die Sonnenschutzpersenning zu verlieren: Ist sie zum Schutz ausgefahren kann der Verklicker nur im Kniebeugestand gesichtet werden, ist sie angeklappt, hängt dem Rudergaenger der Lappen vor dem Gesich (Personen kleiner 1, 50 m sollten kein Problem damit haben.

Der Skipper geht schlafen!

Der Megaschock um 1500. Nein, kein Schaden, aber noch gelungenem Tuchen in butterfly-Stellung, Gross back- und Genua steuerbord gab es mehrere Schokoladenkekse gleichen Namens.

Der Skipper schlaeft noch immer. So konnte er auch die 10 Knoten noch nicht wuerdigen, die wir mit dem Schiff fahren, und dann noch der taegliche Kampf mit dem Bettlaken.Fuer regelmaessig geformte Betten moegen die Vorteile von Spannbettlaken ueberwiegen, aber im Schiff…..Vielleicht ist das einen Hinweis an die nachfolgenden Crews wert

Nun müssen wir uns beeilen, damit wir noch vor der Dunkelheit den Hafen erreichen.

Hat nicht geklappt. Nach 13, 5 h und 79 zumeist gesegelte Meilen, ca. 17 Meilen motort.

22:45, jetzt noch Pizza an Bord, da kein Einchecken mehr erfolgen kann. Die Nachtwache war so nett.

02.11.2013 0800        Lat.:            30° 25, 325 N              Lon.;          9° 37, 065W

Wir wollen den Tag geniessen, denn immerhin werden die kommenden 50 Stunden ein reines Seefahrt/Segelabenteuer sein. Unser Ziel ab morgen ist die Marina Puerto Calero, hier soll spaeter dann die Uebergabe stattfinden (Skippers Aussage).

Sofortige Arbeiter waren aber trotzdem die Reinigung des Schiffes (innen und aussen), wobei der Wunsch formuliert wurde mehr Hausfrauen oder Hausmaenner in Crews aufzunehmen, um auch an nicht vordergruendigen Flaechen eine Reinigung von Zeit zu Zeit durchzufuehren. Naechster Arbeitspunkt war die Fuellung der Wassertanks, der vordere war ganz und der hintere Halbleer.

Leider hat ein Kurzschluss gestern abend die Navigation Lights betroffen und die Steuerbord-Bugkorb-Laterne ausser Betrieb gesetzt. Ursache nach unserer Recherche ist die suboptimale Leitungsfuehrung(Kabel am Eingang Led durchgeschmort). Wir versuchen mit Bordmitteln eine Instandsetzng. Sinnvoll waere eine Ersatzteillieferung (8380000300, 06.12.2006) mit der naechsten Crew, die sicher ueber technische Kenntnisse verfuegt. Optisch fällt auf, dass die Backbord-Laterne unterschiedlich ist und anscheinend ueber keine Abdeckung verfuegt. Fuer den Batterie-Handscheinwerfer konnten wir Monozellen nicht auftreiben, diese sollten im Gepaeck der folgenden Crew ebenso nicht fehlen. Den NavText haben wir auch abgeschaltet, weniger Stromverbrauch, da absolut kein Informationsgewinn.

Alle sind gesund und munter, nachdem Schiff und Mannschaft tiefengesaeubert sind. (Skipperstrip auf der Badeplattform). Waehrend ich dieses schreibe ist er schlafend weggetreten.

Die Fascilitaeten(Waschraum, Dusche, Toilette) in Agadir sind zwar vorhanden aber wenig empfehlenswert. Überrascht  war ich als aus einer der Duschen eine einheimische junge Frau mir entgegentrat. Aufgrund der landesueblichen Bekleidung blieben mir nur die Haarpracht und die Augen in Erinnerung. Die Tueren der Dusche mussten offen stehen bleiben, damit man das Duschmittel auch wieder fand, den eigenen Koerper kennt man ja zur genuege. Von den vorhandenen 4 Duschen wurden zwei als Ersatzteillager genutzt und damit nicht zum Duschen zu verwenden.

Aber Stege und Liegeplaetze (Finger) o.k.

Mann ist das heiss um die Mittagszeit. Der Skipper hat sich fuer persoenliche Studien in seine Kabine verabschiedet, Manni sorgt in gleicher Position (liegend) fuer die gleichfoermige musikalische Untermalung, Ulf ist mit Instandhaltungsarbeiten (dabei wurde der in Kiste 3 vorhandene T-Schrauber mit eingebautem Drehmomentbegrenzer entdeckt – er drehte ganz einfach durch und nach einem Loetkolben suchen wir noch immer) beschaeftigt und ich schreibe und sitze sonst nur rum, eben als Ballast wie die Crewliste aussagt.

Den Loetkolben, und was fuer einen…., haben wir gefunden.