Jubiläumstörn 2013 -2014,  SY HEIDE-WITZKA

Eine Crew geht von Bord

09.11.2013 0800      Marina Puerto Calero

Die Sonne hat den Kamf gegen die Nacht gewonnen, sie strahlt bei herrlich blauem Himmel und auch Wind ist in den Wanten und Stagen zu hoeren.

Wir wollen uns gebuehrend von der „Lady“ Heide-Witzka mit ein paar letzten Schlaege verabschieden. Bestes Segelwetter, klare Sicht, guter Wind (20 – 25 m/s), die Genua zieht uns durch die leicht gepeitschten Wellen, herrrrrrrlich. Auch auf Gegenkurs keine Probleme, das Schiff laeuft gut. Genua einholen in Meistermanier, so gut hat es selten geklappt. Ein Zwischenstopp an einem der Windrichtung entsprechenden Steg zum „vernuenftigen“ Auflegen des Gross, Tasche zu und zurueck an den Steg. Dabei nimmt der Wind staendig zu und erreicht Boen, die auch im Hafen noch kraeftig zu spueren sind. Box B3, mit der Kuchenbude am Steg, anders koennen wir nicht altersgemaess aussteigen. Dieter am Rohr, manni und Ulf achtern zum „Eintueten“ und ich auf dem Vorschiff mit Notfender.

Bei den nun durchzufuehrenden Manoevern zeigt sich die besondere Herausforderung, bei Starkwind mit Maschine und Ruder gleichzeitig zu arbeiten. Durch den Getriebehebel im Durchgriff durch das Rohr werden schnelle und bei den geschilderten Verhaeltnissen erforderliche Ablaeufe nicht gerade unterstuetzt. Deswegen musste der erste Versuch abgebrochen werden und ein neuer Versuch unternommen werden. Vermutlich durch noch staerkere Boen ausgeloest begann das Desaster : Ruder und Motorkraft konnten nicht in Einklang gebracht werden. Das Heck schoss herum und lief gegen den Bug eines Seglers, dabei nahm der kraeftige Bug dieses Schiffes den Kampf mit den Traegern der Photovoltaik auf und gewann. Gluecklicherweise konnte Manni auf Zuruf gerade noch seinen Kopf wegziehen. Die Backbordseite der Aufstaenderung hatte einiges mitbekommen, also nur Materialschaden. Aber so konnten wir das Schiff nicht uebergeben.

Nach einem kurzen Verschnaufen nahmUlf, bekannt als Schrauber und beruflich ebenso ein Schrauber, die Schadensbeseitigung in die Hand. Wir loesten die Photovoltaik (jetzt wurde klar, warum ein grosser Loetkolben vorgehalten wurde) und sicherten dies. Der Tragrahmen wurde geloest , abgebaut und zur Werft getragen. Der dort vorhandene Schlosser konnte zwar die Reparatur nicht durchfuehrer ( er ist die naechsten 7 Wochen an allen Wochtagen ohne Pause ausgelastet), wird sich aber unverzueglich mit einem Kollegen in Arrecife in Verbindung serzen, um ein Reparatur in wenigen Tagen zu ermoeglichen. Das weiter Vorgehen soll mit der neuen Crew abgestimmt werden.

Ggf. wird Ulf mit Dieter am morgigen Sonntag nach Puerto Calera zurueckfahren, um ein Provisorium aufzustellen.

Ganz so hatten wir uns den letzten Segeltag nicht vorgestellt. Ein bisschen „down“ sind wir alle, einer „verdaut“ solche nicht vorgesehenen Vorkommnisse leichter als der andere. So traegt heute jeder sein Paeckchen, in ein paar Wochen ist dieses dann Vergangenheit und wird mit ein wenig Seemannsgarn zu einem besonderen und positiven Ereignis.

Ich darf mich von der website und dem webmaster verabschieden und wuensche fuer das Logbuch spektakulaere Berichte, nicht ein Rammingtagebuch.

Den weiteren Crews das Quentchen Glueck um solche durch uns geschilderte Besonderheiten nicht zu erleben, immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel und allzeit gute Fahrt.

Diesen Wuenschen schliessen sich Dieter, Ulf und Manni von ganzem Herzen an

Tschuess

das Kommando